51 - Wie lassen sich Molekularsiebe regenerieren?
Das Grundprinzip der Regenerierung haben wir in Folge 50 beschrieben.
Abhängig von der Ausführung eines Trockners kann das Regenerieren (oder Rücktrocknen) der Molekularsiebpatronen auf unterschiedliche Weise erfolgen.
Die einfachste Variante ist die zeitgesteuerte Regenerierung, die in eingestellten Intervallen abläuft, sowohl was den Start als auch die Dauer betrifft. Das heißt, der Prozess startet und endet unabhängig vom Sättigungszustand der Molekularsiebpatrone. Zwangsläufig kann diese Variante nicht auf wechselnde Bedingungen, etwa geringere Materialdurchsätze oder niedrigere Ausgangsfeuchten, reagieren. Der Energieverbrauch zum Regenerieren entspricht fast immer dem höchsten Durchsatz und der höchsten Ausgangsfeuchte.
Als preisgünstige und hinsichtlich des Energiebedarfs wirtschaftlichere Variante gilt die Kombination einer zeit- und temperaturgesteuerten Regenerierung. Gestartet wird hierbei der Regenerierzyklus in zuvor festgelegten Intervallen. Beendet ist die Regenerationsheizphase aber erst mit dem Erreichen einer bestimmten Temperatur am Luftaustritt der zu regenerierenden Patrone. Da Wasser beim Verdunsten der Umgebung sehr viel Wärme entzieht, ist dieser Temperaturanstieg ein Zeichen dafür, dass im Molekularsieb fast kein Wasser mehr gebunden ist.
Die effizienteste und sicherste Lösung ist die taupunktgesteuerte Regenerierung. Ein Sensor überwacht dabei die Taupunktemperatur der Trockenluft. Gestartet wird die Regenerierung erst, wenn die Taupunkttemperatur einen zuvor festgelegten Sollwert überschreitet. Kombiniert mit der vorher beschriebenen Temperatursteuerung, ist dies eine äußerst energiesparende Möglichkeit der Regenerierung. Wichtig ist, den Taupunktsensor regelmäßig zu kalibrieren.
Eine weitere Möglichkeit um Energie einzusparen ist die Integration eines Wärmetauschers zur Energierückführung aus der Regenerierabluft. Dabei wird die Abluftwärme beim Regenerieren der angesaugten Regenerierluft wieder zugeführt und nicht an die Umgebung abgegeben.
Um die volle Adsorptionsfähigkeit der Molekularsiebpatrone wiederherzustellen, muss sie abgekühlt werden. Das Rückkühlen kann in einem offenen oder in einem geschlossenen Kühlkreislauf erfolgen. Beim offenen Kühlkreislauf wird die Patrone mit angesaugter Umgebungsluft gekühlt und die dabei aufgenommene Energie wieder an die Umgebung abgeführt. Nachteilig ist hierbei, dass die Patrone während der Kühlphase wieder Feuchtigkeit aufnimmt. Das kann dazu führen, dass das Molekularsieb bei hoher Umgebungsfeuchte, etwa im Sommer, schneller gesättigt ist. Als Folge muss es früher regeneriert werden. Im schlimmsten Fall kann nicht mehr genügend Feuchtigkeit aufgenommen werden und das Material wird nicht mehr zuverlässig getrocknet. Besser ist deshalb ein geschlossener Kühlkreislauf ohne Zufuhr von feuchter Umgebungsluft.
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