61 - Was ist bei der Auslegung von Dosiersystemen zu beachten?
Durchsatz ist nicht gleich Durchsatz – das gilt im Speziellen für Durchsatzangaben beim Spritzgießen. Da können selbst Fachleute durchaus aneinander vorbeireden, wenn es beispielsweise um die Auslegung oder Auswahl eines geeigneten Synchrondosiergeräts mit einem freien Einlauf der Hauptkomponente geht. Denn der maximal mögliche Durchsatz des Dosiergeräts muss erheblich größer sein, als (vordergründig) jener der Spritzgießmaschine.
Zum Hintergrund: Spritzgießmaschinen arbeiten zyklisch, wobei ein Prozessschritt das Plastifizieren ist. Synchrondosiergeräte mit freiem Einlauf der Hauptkomponente arbeiten nur während der Plastifizierzeit der Maschine. Anhand eines Signals der Maschine erkennen sie, wann die Plastifizierung beginnt und die Hauptkomponente fließt. Dann wird synchron dazu das (oder die) Additiv(e) im eingestellten Verhältnis zudosiert.
Um nun die erforderliche Dosierleistung zu ermitteln, ist zunächst die aktuelle Plastifizierleistung der Spritzeinheit der Maschine zu berechnen – die nicht mit dem Maschinendurchsatz verwechselt werden darf. Der Unterschied lässt sich mit einem Zahlenbeispiel verdeutlichen.
- Schussgewicht [g] 100
- Zykluszeit [s] 20
- Plastifizierzeit [s] 6
- Anteil Additiv [%] 5
Die erforderlichen Daten für die Berechnung der aktuellen Plastifizierleistung der Spritzeinheit sind das
- Schussgewicht [g] und die
- Plastifizierzeit [s]
Aus dem damit ermittelten Wert lässt sich dann der Additivanteil ermitteln. Die Plastifizierleistung [g/h] berechnet sich wie nachstehend
Aus dem Zahlenbeispiel wird deutlich, dass ein Dosiergerät immer so auszuwählen ist, dass es die erforderliche Durchsatzleitung sicher zur Verfügung stellen kann. Eine wichtige Größe ist in diesem Zusammenhang das Schussgewicht, denn es muss immer mindestens soviel gemischtes Material zur Verfügung stehen, wie für einen Schuss benötigt wird.
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